Die meiste Flüssigkeit nehmen Katzen aus der Nahrung auf.
Je nachdem wie hoch also hier der Feuchtigkeitsgehalt des Futters ist oder ob Du dieses noch mit zusätzlichem Wasser versetzt, wirst Du Deine Katze nicht allzu oft trinken sehen.
Natürliche Beute besteht aus mehr als 2/3 Wasser - entsprechend gering ist hier dann das Durstgefühl.
Somit hangt auch die Menge an Wasser, die sie zu sich nimmt, von der Nahrung ab (also umso höher der Feuchtigkeitsgehalt umso besser).
Nachfolgend findest Du ein paar wichtige Info's darüber, wie wichtig eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist
Wusstest Du, dass der Katzenkörper aus 60-75% Wasser besteht?
Bei Kitten ist dieser Wert sogar noch höher, nimmt dafür im Alter allerdings auch ab.
Man sollte auch nicht vergessen, dass der ursprüngliche Lebensraum der Katze die Wüste ist und sie evolutionär bedingt so auch über einen gewisssen Zeitraum mit wenig Wasser auskommt (ganz ohne Wasser nur wenige Tage).
Die Vorfahren der heutigen Hauskatze stammen aus Savannengebieten und mussten monatelange Trockenzeiten überstehen. Dank extrem leistungsfähiger Nieren war es ihnen trotz geringer Wasserzufuhr möglich, Gifte und Abfallprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut zu filtern und in hochkonzentrietem Urin wieder auszuscheiden.
Der heutigen Hauskatze sind die extrem leistungsfähigen Nieren geblieben, allerdings auch das geringe Durstgefühl.
Daher sollte Deine Samtpfote immer (!) Zugang zu frischem Wasser bekommen (Katzen trinken auch gerne mal abgestandenes Wassser, hier solltest Du darauf achten, dass das Wasser dennoch so frisch ist, dass sich keine Keime bilden können und es alle 2-3 Tage wechseln) - instinktiv bevorzugen Katzen allerdings fliesendes Wasser.
Grade zur Weihnachtszeit können hier aber zB. Vasen eine gefährliche Trinkquelle bieten (giftige Pflanzen geben die Giftstoffe an das Wasser ab).
Teste also wie Deine Katze das Wasser am liebsten trinkt - frisch oder schon 1-2 Tage stehend?
Pauschal geht man von einem Bedarf von 40-50 ml pro kg Körpergewicht pro Tag aus.
Dies hängt allerdings auch von den Lebensumständen ab, welche den Bedarf nochmals zusätzlich erhöhen können.
Denn Wasser wird jeden Tag für die verschiedensten Dinge benötigt:
Wusstest Du, dass Wasser viele wichtige Funktionen im Körper erfüllt?
Ob Deine Katze genügend Flussigkeit aufgenommen hat, kannst Du ganz einfach testen:
zieh (vorsichtig!) die Hautfalte im Nackenbereich hoch. Geht diese sofort weg ist alles super - bleibt diese stehen ist dies ein Zeichen für Dehydrierung.
Bei Flüssigkeitsmangel besteht unter anderem die Gefahr von Nieren- und Harnwegserkrankungen (durch zu stark konzentrierten Harn) - Niere und Harnwege werden
nicht ausreichend durchgespült und so können sich im Harn enthaltene Mineralien in der Niere ablagern.
Bereits vohandene Urinkristalle können sich so zu Harngriess bzw. zu Harnsteinen entwickeln, im Extremfall kann dies zum Harnwegsverschluss führen.
Folgen von einer zu geringen Wasseraufnahme sind:
* Kater zwischen 2 und 6 Jahren sind am häufigsten betroffen (vor allem Kater sind von Harnröhrenpforpfen betroffen, da die
Harnröhre lönger und enger ist und daher schneller "verstopft")
Risikofaktor: Fütterung von Trockenfutter, Übergewicht
Ist die Konzentration an Struvit- und
Kalziumoxalatkristallen zu hoch, können Blasen und Harnröhrensteine entstehen.
° der Wasser- und Elektrolythaushalt sinkt unter den Normalwert
Erfolgt hier keine Behandlung, kann es zu einem Rückstau des Urins bleiben und somit zu einer bleibenden schweren Nierenerkrankung führen, bei kompletten Verschluss der Harnröhre kann es sogar zu einem lebensgefährlichen Blasenriss kommen.
Ein zu großer Durst sollte Dich allerdings auch aufmerksam werden lassen - eine beginnende Nierenerkrankung oder aber auch Diabets können hier der Grund sein.
Bei Dehydrierung:
Merke:
Ist Deine Katze trinkfaul (schlechte Trinker sind sie von Natur aus) und Du möchtest sie zum Trinken animieren, helfen hier schon kleine Tricks (vor allem im Sommer bei heissen Temperaturen sind diese sehr nützlich):
° hier kann abkochen (und anschließend abkühlen lassen) oder filtern helfen.
* bevor der Mensch das Trockenfutter eingeführt hat, war der Katzenkörper perfekt an das bestehende Nahrungsangebot und die geringe
Wasseraufnahme angepasst.
Trockenfutter hat einen Wassergehalt von 8-10% - natürliche Nahrung (zB. eine Maus) hingegen von ca. 70%
Ein kleines Rechenbeispiel:
Eine 4kg schwere Katze benötigt 50ml pro kg = 200ml
Nassfutter: 250g mit Wassergehalt von 78% = Katze nimmt 195ml auf
Trockenfutter: 250g mit Wassergehalt von 10% = Katze nimmt 25ml auf (Trockenfutter erhöht durch minderwertige Proteine den Wasserbedarf - somit bedeutet mehr Trockenfutter nicht mehr Wasseraufnahme, sondern einen immer mehr steigenden Bedarf)
Katzen sollten übrigens immer Wasser und keine Milch angeboten bekommen. Milch ist kein natürliches Trinken der Katze und sollte wenn überhaupt (laktosefrei -
keine Kuhmilch) als "Leckerchen" angeboten werden - Wasser kann man damit strecken.
Da adulte Katzen Milchzucker/Laktose nicht verstoffwechseln können (ihnen fehlt das dafür nötige Enzym Laktase), kann Milch zu Verdauungsproblemen und Durchfall führen.
Egal ob Napf oder Trinkbrunnen, beide sollten aus Keramik, Porzellan oder Glas bestehen, Plastik, Metall oder gar Anteile an Gummi sind eher ungeeignet (nicht nur teilweise unhygienisch, sondern auch geschmacksverändernd).
Die Form spielt auch hier eine kleine aber entscheidende Rolle und sollte an jede Katze individuell angepasst werden.
Bei Rassen mit kurzer Nase sollte hier besonders darauf geachtet werden, dass der Trinkbereich nicht zu tief ist.
Ansonsten kannst Du flache und kleine oder aber tiefe größere Schalen nehmen.
Vielen Katzen bevorzugen einen bis zum Rand gefüllten Napf. Ist der Napf etwas enger, stoßen hier so die Schnurrhaare nicht gegen den Rand.
Um den Katzen das Erkennen des Füllstandes zu erleichtern, kannst Du ihnen ein ungiftiges Blatt oder einen schwimmenden Gegenstand auf die Wasseroberflöche legen.
Die Reinigung sollte ohne Spülmittel(reste), sondern mit heißem Wasser erfolgen.