Durch das Blut lässt sich viel über den Zustand der Katze in Erfahrung bringen.
Das Blut steht in engem Kontakt mit dem kompletten Organismus der Katze - so lässt sich gut erkennen, ob grade gegen zB. eine Infekion angekämpft wird, der Zustand der Organe nicht in Ordnung ist
oder aber eine andere Störung vorliegt.
Kurzum: oft ergeben Blutuntersuchungen einen ersten Hinweis auf eine Gesundheitsstörung und das oftmals bevor das Tier selbst krank erscheint.
Generell sollte ab einem gewissen Alter (ca. 5 Jahre) ein jährliches Blutbild gemacht werden (zB. beim jährlichen Check), je nach Vorgeschichte oder Situation natürlich auch schon vorher.
Oder wusstest Du, dass ca. 10% der gesund erscheinenden Tiere an versteckten Krankheiten leiden? Und das trotz jährlicher Untersuchung beim Tierarzt.
Hat man dann das Blutbild vorliegen, kann man alleine erst Mal nicht allzu viel damit anfangen.
Im Normalfall erklärt Dir Dein Tierarzt alles was wichtig und vor allem relevant ist und geht auch, wenn nötig, auf eventuelle Therapien/Medikamente ein.
Und 20 Minuten später hat man schon wieder die Hälfte vergessen was das Blutbild eigentlich aussagt.
Wie war das noch gleich mit Ergebnis, Einheit und Referenzbereich?
Übrigens: es ist auch nicht schlimm beim Tierarzt mit zu schreiben ;)
Der nachfolgende Artikel soll Dir ermöglichen den ganzen Vorgang rund um das Blutbild (D)einer Katze besser zu verstehen und aufzeigen was die einzelnen Abweichungen (erhöhter/erniedrigter Wert) bedeuten können - wohlgemerkt: können.
Bedenke jedoch, dass man Werte nie einzeln betrachten sollte, sondern diese immer im Zusammenhang stehen und vor allem das Blutbild und damit in Verbindung stehende Behandlungen IMMER mit Deinem Tierarzt besprochen werden sollten.
Da der Artikel etwas länger ist, kannst Du hier direkt zu dem Punkt springen, der Dich interessiert:
Was passiert beim Blutabnehmen? |
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Zuerst wird, Überraschung, Blut abgenommen. Für gewisse Werte muss Deine Mietze nüchtern sein (zB. beim FPLI-Wert, also dem Wert der Bauchspeicheldrüse).
Zur Blutabnahme wird in der Regel folgendes benötigt:
Wichtig ist auch, die Blutröhrchen zu beschriften, damit diese nicht mit anderen Blutproben verwechselt werden können.
Die Probe wird dann mit einem Gerinnungshemer versetzt und zentrifugiert.
Danach geht das Blut entweder ins praxiseigene Labor oder wird für den Versand an ein externes Labor vorbereitet.
Gibt es Risiken?
Es können, wie beim Menschen auch, Blutergüsse auftreten.
Wenn das Tier zudem zu unruhig ist aber zwingend Blut abgenommen bekommen muss, kann eine Sedierung nötig sein. Diese bringt natürlich immer ein gewisses Risiko mit sich. Bei zu
unruhigen Tieren sollte man daher immer abwägen, wie groß das (Selbst-)verletzungsrisiko ist.
Was natürlich auch passieren kann: es können Entzündungen an der Einstichstelle entstehen (daher ist die vorherige Desinfektion so wichtig).
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Das Blut an sich |
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Es werden speziele Blutröhrchen wie zB. sogenannte EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) Blutröhrchen verwendet. Nach der Blutentnahme wird
dieses vorsichtig hin und her geschwenkt, damit sich der Gerinnungshemmer (EDTA) überall im Röhrchen verteilen kann.
Serum = flüssiger Anteil des Blutes mit allen darin gelösten Subsanzen Plasma = flüssiger Anteil des Vollbultes nach erfolgter Gerinnung
Werden Blutproben für verschiedene Geräte benötigt, kann es auch schonmal vorkommen, dass mehrere Röhrchen verwendet werden da das Blut hier in verschiedenen Formen vorliegen muss.
Um einzelne Organwerte wie zB. den Schilddrüsenwert (T4) zu bestimmen, wird nur das Serum benötigt.
Es kann allerdings dennoch vorkommen, dass Du bei Deinem Tierarzt für die Blutentnahme und den Versand bezahlst und eine gesonderte Rechnung (allerdings ohne Zuschlag) für die
Untersuchung vom Fremdlabor bekommst. |
Die unterschiedlichen Arten von Blutbildern |
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Zuerst sei gesagt: ein Blutbild ist immer eine Momentaufnahme.
Je nach dem aus welchem Grund ein Blutbild gemacht werden soll, entscheidet ein Tierarzt (mit Dir zusammen) was im Blut untersucht werden soll. In der Regel unterscheidet man zwischen folgenden Blutbildern: Kleines BlutbildHier werden Leukozyten, Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatrokrit, MCV (Größe der roten Blutkörperchen), MCH (durchschnittlicher Hämoglobingehalt), MCHC (mittlerer, zellulärer Hämoglobingehalt) und Thrombozyten untersucht. DifferentialblutbildHier werden die Unterarten und Reifungsstufen der Leukozyten (segmentkernige, stabkernige, Eosinophilie und basophile Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten) untersucht.
Großes Blutbild
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Das Blutbild |
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Als Laie kann man mit Blutbildern nicht wirklich viel anfangen, daher erkläre ich Dir nachfolgend einige Werte, auch Werte ausserhalb der Norm (also erhöht oder erniedrigt).
Aufgrund der Übersichtlichkeit habe ich die Tabelle als Datei hier eingefügt. Der Einfachheit halber habe ich zwei Dateien erstellt: die "Klinische Chemie" und die "Hämatologie"
Auf Referenzwerte gehe ich bewusst nicht ein, da sich die Normwerte von Labor zu Labor unterscheiden können.
Beachte bitte, dass einige Werte alleine noch nichts aussagen, auch wenn diese vom Referenzbereich abweichen. Oft ist dies schon dem Stress beim Tierarzt geschuldet.
Das Blutbild solltest Du daher genrell immer zusammen mit Deinem Tierarzt besprechen!
Weiter Begriffe die Du auf einem Blutbild vorfinden kannst:
Nachfolgend siehst Du erst einmal, wie ein Blutbild aussehen kann. Dies unterscheidet sich natürlich von Labor zu Labor, ist inhaltlich aber dennoch weitesgehend gleich (lediglich die Ist-Werte, also die Referenzbereiche, können +/- geringfügig abweichen). |
Klinische Chemie |
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Bei der Klinischen Chemie werden zB. Stoffwechselprodukte, Hormono und Elektrolyte der Mietze erfasst.
Hierbei können zudem noch verschiedenen Quotienten ersichtlich sein, wie zB. dem Natrium/Kalium-Quotienten oder dem Albumin-Globulin-Quotient (= Eiweißquotient). |
Die in der Datei aufgeführte Aufstellung gibt keine Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit im Bezug auf die Blutwerte und die daraus abzuleitenden
Krankheiten.
Die gesammelten Informationen sind eine persönliche Zusammenfassung aus den unten aufgeführten Quellen und dienen lediglich dazu die Blutwerte der Katze zu erklären.
Keinesfalls dienen die Infos für die eigene Interpretation eines Laborbefundes.
Das Gespräch mit einem Arzt wird nicht ersetzt.
Hämatologie |
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Die Hämatologie beschäftigt sich mit den Eigenschaften der Blutzellen, also zB. mit der Anzahl und dem Volumen der roten und weißen Blutkörperchen/Blutplättchen oder der Konzentration von Hämoglobin. |
Die in der Datei aufgeführte Aufstellung gibt keine Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit im Bezug auf die Blutwerte und die daraus abzuleitenden
Krankheiten.
Die gesammelten Informationen sind eine persönliche Zusammenfassung aus den unten aufgeführten Quellen und dienen lediglich dazu die Blutwerte der Katze zu erklären.
Keinesfalls dienen die Infos für die eigene Interpretation eines Laborbefundes.
Das Gespräch mit einem Arzt wird nicht ersetzt.
Zudem gibt es noch zwei weitere Unterteilungen:
Quellen:
www.vetscreen.de
www.laborvolkmann.de
www.gesund.co.at
www.tierheilpraxis-wick.de
www.tierarztpraxis-wandsbek.de
www.symptomat.de
www.chirurgie-portal.de
www.anicura.de
www.canosan.de
www.strasserhof-online.de
Broschüre "Blutuntersuchungen bei Ihrem Tier - Warum sind sie notwenidg" von IDEXX